Das
dritte Mal in Folge und es war wieder ein absoluter Erfolg.
Petra
Asmuß hat beschrieben, worum es in dem Seminar geht und warum es so wichtig ist,
dass wir im Einklang mit uns sind bzw. wie wir durch unsere Haltung, Stimmung …
unbewußt den Hund beeinflussen. Der Hund kennt uns besser, als wir uns selbst
und reagiert auf unsere Stärken und Schwächen.
Wenn
das Verhalten des Hundes nicht so ist, wie man es sich vorher ausgemalt hat,
wird der Hund vom Menschen genau unter die Lupe genommen und korrigiert.
Schnell
macht sich dabei auch Enttäuschung, Frustration, Verzweiflung oder Aggression
breit. Nicht selten ist auch Hilflosigkeit auf beiden Seiten zu beobachten.
Der
Hund gehorcht einfach nicht, führt sich wie ein Kraftprotz auf, geht auf
Artgenossen, andere Tiere oder Menschen los, interessiert sich nicht für seinen
Halter, zerrt wie verrückt an der Leine oder nimmt die Einrichtung auseinander,
bellt und quietscht ununterbrochen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wir
können davon ausgehen, dass nicht nur der Hundehalter in diesen Situationen
gestreßt ist. Dem Vierbeiner geht es sicher nicht anders.
Welche
Maßnahmen unternommen werden müssen, um dem Hund dann „die Hammelbeine
langzuziehen“ oder ihn mit Leckerlis oder Spielzeug ab- oder umzulenken, soll
nicht vorrangig das Thema des Seminars sein, denn es führt nicht zum
gewünschten Ziel.
Was
passiert denn wirklich in den Momenten, in denen man es nicht schafft, sich bei
seinem Partner Hund durchzusetzen?
Muß
ich mich überhaupt durchsetzen?
Was,
wenn ich mich falsch entschieden habe? Kann ich mich umentscheiden, wenn ich
glaube, mich falsch entschieden zu haben?
Seine
Entscheidungen kann man endlos hinterfragen. Zirkuläres Überdenken und die
Mißachtung der eigenen Bedürfnisse sind schnell an der Tagesordnung.
Komme
ich vom Wollen ins Sollen?
Will
ich nur die Situation oder das Tier kontrollieren, weil es sich gut anfühlt,
wenn man alles vorab richtig geplant und eingeschätzt hat?
Ist
es nicht doch besser, den Kontakt zu fördern, als seinen Partner zu
kontrollieren?
Wenn
man mitten im Leben steht Familie, Besitz und Verantwortung rocken muß, kann
man dann auch Freiheit leben?
Glück
hängt von der Sicht auf das Leben und die Lebensumstände ab. Geprägt von den
persönlichen Bewertungen. Wie kommen wir zu unserem Glück?
Nur
zu reden und zu kommandieren reicht in mehrfacher Hinsicht nicht aus.
Der
Körper ist massiv beteiligt an der Informationsverarbeitung, der Wahrnehmung
und der Handlungsbereitschaft.
Wenn
ich über etwas nachgedacht und es verstanden habe, sich meine Emotionen und
mein Inneres nicht mit dem Verstand decken, kann ich dann emotionslos wie ein
Roboter handeln?
Wenn
ich über das „Reden“ etwas mit dem Verstand bearbeitet habe und ich mit dem
Verstand eine Absicht formuliere, dann heißt das noch lange nicht, dass ich
handlungsfähig bin!
Was
braucht man denn nun für die Handlungsfähigkeit?
Unter
anderem meinen Körper. Der Körper ist die Bühne meiner Emotionen.
Als
Beispiel dafür, dass ich nicht nur den Verstand brauche: Ich denke, ich möchte
gern etwas essen. Um etwas zu essen, benötige ich den Körper und nicht nur den
Verstand oder die Diskussion über das Essen.
Ein
letztes schönes Beispiel hierfür, was ich von Maja Storch hörte, ist das
Flirten. Wenn ich flirten möchte, benötige ich dazu den Körper. Das Flirten
beginnt meistens mit dem Blickkontakt, mit der Körpersprache usw. Bevor es dazu
kommt, dass das erste Wort gewechselt wird, passiert ganz viel, was
ausschließlich auf Körperebene passiert und von Emotionen begleitet wird.
Der
Hund ist DER Meister im Lesen der Körpersprache. Nicht nur in Bezug auf
Artgenossen, sondern auch im Lesen der menschlichen Körpersprache.
Mein
innerer, unbewußter Zustand, hat massiven Einfluß - nicht nur auf mich, sondern
auch auf das Verhalten meines Hundes. Weil die meisten unserer inneren Muster
im unbewußten ablaufen, werden sie naturgemäß auch nicht bewußt abgespult.
An
der Leine zerrende Hunde haben Halter, die dauernd an der Leine zerren, ohne
dass es ihnen bewußt ist…
Wenn
der Hund nicht das erwartete Verhalten zeigt, liegt es dann daran, dass er uns
provozieren will oder dickköpfig ist? Oder liegt es daran, dass er der Rasse xy
angehört?
Vieles
liegt im Mißmanagement während der Welpenaufzucht, an Umwelteinflüssen und
hauptsächlich an einer nicht vorhandenen Verantwortung des Halters.
Verantwortung
ist ein Privileg. Es geht nicht um Machtmißbrauch!
Wir
behandeln unsere Gelassenheit, Entspannungstechniken, Hilfsmittel,
Basis-Effekte und Sicherheitsanker.
Aber
nicht vorrangig beim Hund, sondern beim Hundehalter, um uns und den Vierbeinern
zu helfen.
Das
Proaktive Hundetraining beim Mentalseminar:
Proaktiv
zu sein bedeutet, etwas vorauszuplanen.
Wir
wollen nicht planen, mit dem Finger auf den Hund zu zeigen und zu sagen:
„Schau! Jetzt rastet er wieder aus!“, und dann eine Korrektur durchzuführen.
Wir
wollen planen, den Hund vom Ausrasten abzuhalten.
Nicht
mit Futter, Spielzeug, Spielstunden, Rennrunden oder Druck, sondern mit uns als
Vorbilder. VOR und BILD zu sein, bedeutet nicht, den VOR-GESETZTEN zu mimen,
der dem Hund wortwörtlich vorgesetzt wurde. Immerhin stand kein Hund nicht mit
seinem Rucksack vor unserer Tür und hat um Einlaß gebeten. Ein Vorgesetzter,
der nur Kommandos, Handzeichen oder Einschränkungen erteilt, wird von niemandem
respektiert.
Ziel
ist es, zu erreichen, dass der Hund den Halter als größtes Glück empfindet,
dass der Hund dem Halter sein Leben anvertraut und nicht in Panik zum Auto
rennt, ins Gebüsch flieht, oder jemanden angreifen muß, wenn er in Bedrängnis
kommt.
Wie
erreichen wir diesen Zustand?
Wir
lernen, zu erkennen, wie sich unser Partner fühlt. Wir lernen, zu erkennen, was
ER sich wünscht. Wir lernen, aktiv (mit unserem Körper) Einfluß auf den
Hund zu nehmen, anstatt abzuwarten und zu hoffen, dass der Hund alle unsere
Gedanken gelesen und verstanden hat und dann „richtig“ oder „vernünftig“
handelt.
Es
gab für uns viele Lösungsmöglichkeiten, die uns helfen, die richtige innere
Haltung zu finden und diese auch aufrecht zu halten.